Bauland immer teurer: Neuer Preis-Rekord aufgestellt

Bauherren spüren es schon lange: Bauland ist immer schwieriger zu bekommen und wird daher auch immer teurer. Aktuelle Zahlen der amtlichen Statistik weisen jetzt sogar einen neuen Rekordpreis aus – Baugrund ist in Deutschland tatsächlich so teuer wie nie zuvor. Allerdings gibt es je nach Lage große Preisunterschiede. Wo ist es am teuersten, und wo ist Grund und Boden noch bezahlbar?

Bauherren spüren es schon lange: Bauland ist immer schwieriger zu bekommen und wird daher auch immer teurer. Aktuelle Zahlen der amtlichen Statistik weisen jetzt sogar einen neuen Rekordpreis aus – Baugrund ist in Deutschland tatsächlich so teuer wie nie zuvor. Allerdings gibt es je nach Lage große Preisunterschiede. Wo ist es am teuersten, und wo ist Grund und Boden noch bezahlbar?

Wiesbaden. Nie zuvor hat Baugrund in Deutschland so viel Geld gekostet wie 2020. Stolze 199 Euro kostete ein Quadratmeter baureifes Land im bundesdeutschen Durchschnitt. Das bedeutet einen Anstieg von 53 Prozent in den letzten 10 Jahren: 2010 hatte der Quadratmeter Bauland in Deutschland im Schnitt noch 130 Euro gekostet. Das geht aus einer aktuellen Veröffentlichung des Statistischen Bundesamtes hervor.

Natürlich ergeben sich bei den Grundstückspreisen erhebliche regionale Unterschiede. Zum einen zeigt sich, dass die Preise für Bauland grundsätzlich umso höher liegen, je größer die Kommune ist. Für ein Grundstück in einer Gemeinde mit weniger als 2.000 Einwohnern muss man im Schnitt nur 71 Euro pro Quadratmeter bezahlen, also einen weit unterdurchschnittlichen Preis. In den 14 größten Städten der Republik mit mehr als 500.000 Einwohnern sind es im Schnitt 1.213 Euro.

Grundstückspreise auf dem Dorf günstiger als in der Stadt

Damit kostet ein Grundstück in der Großstadt im Schnitt das 17-Fache wie auf dem Land. Aber auch die Frage, in welchem Bereich einer Kommune gebaut werden soll, beeinflusst den Grundstückspreis. Wer in einem Geschäftsgebiet ein Grundstück kaufen wollte, musste 2020 im Schnitt 242 Euro für den Quadratmeter zahlen. Im Wohngebiet lagen die Preise mit durchschnittlich 234 Euro dagegen etwas niedriger.

Mit 76 Prozent entfielen mehr als drei Viertel der Verkäufe von Grundstücken letztes Jahr auf Wohngebiete. Dabei sind allerdings verschiedene Typen zu unterscheiden: Baugebiete mit offener und solche mit geschlossener Bauweise. Bei geschlossener Bauweise dürfen die Häuser ohne Abstand direkt nebeneinander gebaut werden, wie es etwa bei Reihenhäusern geschieht. Bei offener Bauweise ist dagegen ein seitlicher Abstand zwischen den Gebäuden einzuhalten.

Bauland: Im Süden teuer, im Osten billig

Interessanterweise sind Grundstücke im geschlossenen Wohngebiet deutlich teurer: 309 Euro werden im Schnitt für den Quadratmeter verlangt, das sind 92 Euro oder 42 Prozent mehr, als im offenen Wohngebiet. Dort liegt der Preis im Schnitt nur bei 217 Euro. Noch günstiger ist das Bauland in einem Dorfgebiet: Mit 62 Euro ist man hier dabei. Dort ist zugleich nicht nur die Wohnnutzung erlaubt, sondern auch der Bau von landwirtschaftlichen Betriebsgebäuden oder von Handwerks- und Gewerbebetrieben zur Nahversorgung.

Besonders teuer ist Baugrund übrigens in den süddeutschen Flächenländern: 349 Euro kostet der Quadratmeter im Schnitt in Bayern, in Baden-Württemberg sind es 245 Euro. Demgegenüber kann man in Ostdeutschland besonders preiswert an ein Grundstück kommen: In Thüringen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern liegen die Preise nur im Bereich zwischen 43 und 63 Euro, wie die amtliche Statistik ergibt.

Dieser redaktionelle Beitrag wurde von Haus & Grund Rheinland Westfalen verfasst.

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