Solarpflicht: Die Grünen schaden Mietern und Energiewende

Mit der Forderung nach einer Solarpflicht für Wohnhausdächer in Nordrhein-Westfalen stoßen die Grünen auf deutliche Kritik. Statt Zwang brauche es endlich eine vernünftige Regelung für Mieterstrom, heißt es vom Landesverband der Hauseigentümer. Denn: Auf den Dächern selbstnutzender Eigentümer gibt es schon einen Solarboom. Für Mietshäuser rechnet sich die Investition bislang nicht.

Mit der Forderung nach einer Solarpflicht für Wohnhausdächer in Nordrhein-Westfalen stoßen die Grünen auf deutliche Kritik. Statt Zwang brauche es endlich eine vernünftige Regelung für Mieterstrom, heißt es vom Landesverband der Hauseigentümer. Denn: Auf den Dächern selbstnutzender Eigentümer gibt es schon einen Solarboom. Für Mietshäuser rechnet sich die Investition bislang nicht.

Düsseldorf. Der Eigentümerverband Haus & Grund Rheinland Westfalen kritisiert die Forderung von Bündnis90/Die Grünen, eine Solarpflicht für Hausdächer in NRW einzuführen. „Im letzten Jahr haben die Eigentümer in Deutschland doppelt so viele Solaranlagen auf ihren Dächern installiert wie im Vorjahr. Die Investitionen in Photovoltaik boomen trotz Corona-Krise und ohne Zwang und Vorschriften“, stellt Erik Uwe Amaya fest. Der Verbandsdirektor von Haus & Grund Rheinland Westfalen meint: „Der aktuelle Mix aus gefallen Preisen für Solarmodule, gestiegenem Umweltbewusstsein und öffentlicher Förderung wirkt ganz offensichtlich.“

Das gelte zumindest für selbstnutzende Eigentümer. Auf Mietshäusern entstehen dagegen kaum Solaranlagen. Die Regelungen zum sogenannten Mieterstrom seien schuld daran: „Bislang werden Vermieter, die Mieterstrom realisieren, de jure zum Stromversorger. Das stellt sie vor ausufernde Bürokratie. Zudem können sie sich nicht sicher sein, dass sich die PV-Anlage auch rechnet, weil die Mieter nicht dauerhaft an die Abnahme des Stroms vom eigenen Dach gebunden sind“, erklärt Konrad Adenauer, der Präsident von Haus & Grund Rheinland Westfalen.

Kritik an Grünen: Zwangs- und Verbotspartei schadet eigenen Zielen

Die Grünen inszenieren sich gerne als Vorkämpfer für niedrige Mieten“, ergänzt Amaya, „dazu passt es aber nicht, wenn man die Eigentümer zwingt, Solaranlagen auf die Mietshäuser zu setzen, die sich nicht rechnen können.“ Es brauche vielmehr eine Regelung, dass Mieter den Solarstrom vom eigenen Dach auch abnehmen müssen und die Vermieter dafür einfach über die Betriebskosten abrechnen dürfen. „Das würde sich für alle lohnen und den Solarboom auf die Mietshausdächer tragen“, ist Adenauer überzeugt.

Die Grünen fordern die Solarpflicht nicht nur für Neubau, sondern auch bei Sanierungen im Bestand. „Dadurch verteuern sich die Sanierungsmaßnahmen“, warnt Amaya. „Dann wird weniger saniert, Gebäude verfallen und der Energiewende im Gebäudebestand wird ein Bärendienst erwiesen. Die Grünen kennen nur Verbot und Zwang und schaden damit ihren eigenen Zielen.“

Dieser redaktionelle Beitrag wurde von Haus & Grund Rheinland Westfalen verfasst.

zurück zum News-Archiv